Bali, die Insel der Götter, Dämonen und Zeremonien

Bali, die Insel der Götter, Dämonen und tausender Tempelschreine. Mit seinen malerischen Reisterrassen, seiner alten hinduistischen Kultur und der legendären Gastfreundschaft seiner Menschen wurde es zum Inbegriff des tropischen Paradieses.

 

Bali ist in Indonesien eine hinduistische Enklave. In der balinesischen Religion Hindu Dharma sind Hinduismus, Buddhismus und ein stark im Leben der Menschen verwurzelter Animismus verschmolzen. Dieser Glaube prägt bis heute das ganze Leben der Balinesen in einem ewigen Kreislauf aus Geburt, Leben, Tod und Wiedergeburt. Das hat bisher auch der Strom von Touristen nicht geändert, die jedes Jahr zu Millionen die Insel besuchen.

 

Obwohl die Balinesen zu vielen verschiedenen Göttern beten und unzählige Dämonen durch Opfer zu besänftigen versuchen, glauben sie doch nur an einen Gott, Sang Hyang Widdhi. Brahma, Vishnu, Shiva, die Fruchtbarkeitsgöttin Dewi Sri, die Göttin der Weisheit Dewi Saraswati und alle anderen Gottheiten sind nur Manifestationen dieses obersten Wesens. Gleichzeitig lebt der animistische Glaube an eine beseelte Natur und eine uralte Ahnenverehrung in der balinesischen Religion weiter. Ebenso wurden unzählige Dämonenfürsten und mystische Fabelwesen aus der vorhinduistischen Mythologie eingebaut.

 

Tempel, Schreine und heilige Plätze wie Höhlen oder Quellen gibt es überall auf der Insel. Niemand weiß genau, wie viele Tempel es sind, man schätzt mehr als 20 000. Außer den großen Nationaltempeln, die alle Balinesen besuchen, gibt es in jedem Dorf drei Tempel und in jedem Haus wiederum Familienschreine und Hausaltäre.

Die Tempel und der Tempelschmuck sind der Ursprung und gleichzeitig wunderschöne Beispiele für die balinesische Steinmetz- und Schnitzkunst. Sie sind mit Bildhauerarbeiten, Reliefs und Götter- und Dämonenstatuen reich geschmückt. Die moosbewachsenen Steinskulpturen und Ornamente verleihen den Tempeln ein altes, ehrwürdiges Aussehen.

 

Nach balinesischem Glauben sind die Vulkane und besonders der Gunung Agung Sitz der Götter, wogegen tiefer gelegene Orte und das Meer die Heimstatt der bösen Mächte sind. Dazwischen befinden sich Bali und seine Menschen, deren Aufgabe es ist, mit Tempelfesten, Zeremonien und Opfergaben die guten und bösen Kräfte in Einklang zu bringen. Spirituelle Harmonie und Balance zwischen Gut und Böse ist der eigentliche Zweck aller balinesischen Rituale.

 

Die Anschläge im Oktober 2002 und 2005 waren für die Balinesen nicht nur ein verheerendes Ereignis in ihrer sichtbaren Welt sondern vor allem ein nie dagewesener Angriff auf ihr spirituelles Weltbild, der die Balance zum Schlechten hin verlagerte. Mit aufwändigen Zeremonien bemühte man sich, die spirituelle Reinheit der Insel und das Gleichgewicht wiederherzustellen.

 

Den guten und bösen Mächten muss stets gleichwertig geopfert werden, damit sich keine der beiden "Parteien" benachteiligt fühlt. Täglich werden kleine Opfer an wichtigen Stellen dargebracht, um die Götter gnädig zu stimmen oder die Dämonen zu besänftigen. An besonderen Orten stehen Schreine, Götter- oder Wächterfiguren. Tausende davon sind über die ganze Insel verteilt.

 

Die täglichen Opfergaben bestehen meist nur aus Blütenblättern, Reiskörnern und einem Räucherstäbchen. Bei großen Tempelfesten werden tropische Früchte zu kunstvollen Türmen aufgebaut, die farbenprächtig gekleidete Balinesinnen in prunkvollen Prozessionen auf ihren Köpfen zum Tempel tragen. Auf den Tempelaltären stapeln sich dann die Opfergaben übereinander.

 

Legendär ist die überbordende Kreativität der balinesischen Künstler und Kunsthandwerker. Sie verwandelt oft auch Alltagsgegenstände von schlichter Schönheit in wahre Kunstwerke.

 

In den Werkstätten schaffen Steinmetze und Holzschnitzer Skulpturen von Buddha, Shiva, Ganesha und Garuda in erstklassiger Qualität. Furchterregende Wächterfiguren, Löwen und engelhafte paksidaris sollen den Dämonen den Zugang zu Häusern und Tempeln verwehren. In den Reisterrassen sind kunstvoll verzierte Opferschreine der Göttin Dewi Sri gewidmet, die um Fruchtbarkeit und reiche Ernte gebeten wird. 

 

Das handwerkliche Geschick der Balinesen ist die Basis und das größte Kapital für ihr erfolgreiches künstlerisches Schaffen. Durch den internationalen künstlerischen Einfluss haben sie Anschluss an unser westliches Kunstverständnis gefunden. Sie überraschen uns immer wieder mit neuen Ausdrucksformen und einer Leichtigkeit in der Darstellung und Umsetzung.

 

Bali ist wie ein Kochtopf, in dem immer neue Kunstrezepte entstehen.

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